Auf dem Wurmegg befindet sich ein kleiner, tiefschwarzer Bergtümpel. Von ihm erzählt das Volk, dass sich in seinen Tiefen ein goldener Wagen befinde, auf dem ein abscheulicher Lindwurm säße und ihn bewache. Dieser Lindwurm soll an zwei Seiten den See unterwühlen. Die eine Richtung weise gegen Filzmoos, die andere nach Neuberg. Dort, wohin sich nun der Lindwurm zuerst durchfrisst, wird einst das Wasser des Sees abfließen und die Gegend überschwemmen. Auch soll öfters aus der Tiefe der Lacke ein dumpfes Grollen zu hören sein, man nimmt an, dass es das Gebrüll des verärgerten Drachen ist, denn meist folgt darauf ein Unwetter. Ein goldener Wagen soll zur Zeit der Christenverfolgung von den Römern in der Lacke versenkt worden sein. An drei bestimmten Samstagen des Jahres soll noch heute die Deichsel des Wagens sichtbar werden. Wem es gelingt, diesen Wagen zu bergen, der ist sein Lebtag lang mit Reichtum gesegnet.
Drei junge Burschen versuchten einst oben ihr Glück.
Guten Mutes stiegen sie den Berg hinauf und wirklich zeigte sich ihnen die Deichsel des Wagens. Zwei machten sich sogleich an die nicht leichte Arbeit, der dritte musste währenddessen für das Gelingen des Werkes beten. Als die beiden Burschen den Wagen zur Hälfte geborgen hatten, sagte einer von ihnen zu dem betenden Kameraden: "Beim Beten brauchst Du Dich ja nicht zu plagen, daher steht Dir auch nur ein geringerer Anteil zu!" Kaum hatte er dies ausgesprochen, da wurde der Wagen immer schwerer und schwerer. Auch mit ihrer ganzen Kraft konnten die Burschen den Wagen nicht mehr halten und mussten zusehen, wie dieser vor ihren Augen wieder in den Tiefen des Sees versank.